Kooperationen aufbauen und gestalten – Grundlagen für Lehrer*innen und Künstler*innen
Kooperation heißt, für einen bestimmten Zeitraum einen gemeinsamen Weg zu gehen, gemeinsam Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen. Kooperation zwischen Theater und Schule heißt zudem, Theater immer wieder neu zu erfinden. Dafür braucht es Lust und Offenheit, etwas Neues auszuprobieren und einen Ort, an dem alle Beteiligten den Raum und die Zeit bekommen, ihr Können und ihre Expertise einzubringen.
Das Kunstlabor Theater hat vier Schul-Theater-Partnerschaften im Rahmen von TUSCH – Theater und Schule Hamburg – zwei Jahre lang forschend begleitet und ihre Arbeit dokumentiert.
Die dabei entstandenen Gedanken, Konzepte, Tipps und Tricks inspirieren, neue Partnerschaften zwischen Schulen und Theatern zu entwickeln und sollen Mut machen, den eigenen Weg zu gehen.
- Aufbau und Etablierung von institutionellen Partnerschaften zwischen Schule und einer Kulturinstitution, in diesem Fall: einem Theater
- regelmäßiger Austausch zwischen Theaterschaffenden, Lehrkräften und Schüler*innen
- Erweiterung des eigenen Horizonts
Schule und Theater bauen gemeinsam eine Kooperation auf, entwickeln passende Projekte und setzen diese zusammen mit Schüler*innen um
eine Fachschaft Theater oder eine ganze Schule
- kooperiert mit einem Team der Theaterpädagogik oder einem ganzen Theater, vertreten durch eine*n Kooperationsbeauftragte*n
- unterstützt durch die Leitungsebene und Vertreter*innen aus dem Kollegium
- und der Schülerschaft
- die Schüler*innen bringen ihre Ideen gleichberechtigt mit Lehrer*innen und Theater-Mitarbeiter*innen in den Kooperationsprozess ein und entscheiden mit
- sie können wertschätzend zuschauen
- sie gehen subversiv mit den Regeln des Systems Schule um und schaffen so gemeinsam mit den Lehrer*innen Freiräume für die Theaterarbeit an der Schule
- sie lernen verschiedene Gestaltungs- und Präsentationsformen kennen und setzen sie selber um
- die Schüler*innen können mit Material und Ausdrucksformen experimentieren und improvisieren
- sie können ein Spielkonzept entwickeln
- sie nutzen ihre kommunikativen Fähigkeiten im verbalen wie nonverbalen Ausdrucksbereich
- sie können durch gelenktes Fragen Rollen analysieren
- die Schüler*innen können mit Monolog, Dialog, Chor und Regieanweisungen arbeiten
Das Programm TUSCH (Theater und Schule Hamburg) vermittelt und begleitet aktuell Partnerschaften über drei Schuljahre.
Schulen und Kulturinstitutionen, in diesem Fall Theater
Warum es Sinn macht, dass Theater und Schulen kooperieren
In einer gelungenen Kooperation gehen alle Beteiligten einen gemeinsamen Entwicklungsprozess ein.
Alte Muster, Strukturen und Einstellungen werden aufgebrochen und verändern sich. Da, wo Kunst und Pädagogik aufeinandertreffen, entsteht etwas Drittes, ein neuer Raum, in dem zunächst verhandelt werden muss, wer welche Rolle einnimmt, wer für was Verantwortung übernimmt – und wer die Steuerung.
Dieser dritte Raum ist eng mit den Zielen, Erwartungen und persönlichen Erfahrungen in Kooperationen verknüpft und muss von beiden Partner*innen gemeinsam aufgebaut, gestaltet und gepflegt werden.
Wie eine gute Partnerschaft gelingen kann
Zur Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Kooperationen zwischen Theatern und Schulen sowie der Begleitung und Gestaltung von künstlerischen Prozessen mit Schüler*innen sind folgende Materialien entstanden:
- Inspirationstransfer: eine Reihe von Videodokumentationen
- ein Leitfaden zur Unterstützung beim Auf- und Ausbau von Kooperationen mit praktischen Arbeitshilfen und Beispielen
- HOKUS FOKUS – ein Kartenspiel zur schnellen Reflexion in künstlerischen Prozessen
Inspirationstransfer: eine Reihe von Videodokumentationen
Wer auf der Suche nach Anregungen für die eigene Theaterarbeit ist, kann hier fündig werden: Im Folgenden werden Projekte vorgestellt, die im Rahmen von TUSCH realisiert worden sind.
Hier geht es nicht darum, Best-Practice-Beispiele zu präsentieren, sondern vielmehr darum, zu zeigen, wie vielseitig die Herangehensweisen an ein Theaterprojekt sein können.
Ob Stadtteiltheater, fächerübergreifendes oder partizipatives Theater – alle suchen nach einem guten Weg, die Ideen und Themen der Schüler*innen mit künstlerischen Strategien zu verbinden und daraus qualitätsvolle Inszenierungen zu entwickeln.
Leitfaden zur Unterstützung beim Auf- und Ausbau von Partnerschaften
Eine Kooperation aufzubauen und zu gestalten, ist auf der einen Seite ein sehr individueller Prozess, da es die Menschen in den Institutionen sind, die den Prozess prägen. Andererseits lassen sich einige Themen identifizieren, die immer wiederkehren, wie beispielsweise die Frage: Warum kooperieren wir?
Auch die Fragen nach den Inhalten, der Struktur der Zusammenarbeit, der Kommunikation und der Begleitung von Projekten – und nicht zuletzt die nach der inneren Haltung in einem künstlerischen Prozess – stellen sich irgendwann in jeder Partnerschaft.
In welchen Schritten Sie eine Partnerschaft aufbauen können und worauf Sie dabei achten sollten, haben wir in diesem Leitfaden zusammengefasst und anhand vieler Beispiele veranschaulicht.
Eine Sache noch bevor Sie starten: Lassen Sie sich von der Fülle der Informationen nicht stressen. Es geht sowieso nicht alles gleichzeitig: Setzen Sie bewusst Schwerpunkte!
HOKUS FOKUS – ein Kartenspiel zur Fokussierung in künstlerischen Prozessen
Wo stehe ich gerade? Was kann ich tun? – HOKUS FOKUS beantwortet jede (ehrlich gestellte) Frage.
Die Idee, die Illustrationen und der Text zum HOKUS FOKUS stammen von der Illustratorin Julia Münz.
Viel Spaß beim Ausprobieren unserer digitalen Version!
Erstellen Sie sich Ihr eigenes analoges HOKUS FOKUS!
Unten finden Sie die Spielkarten und das Begleitheft zum Selbst-Ausdrucken.
Downloadmaterial
Hier finden Sie alle Materialien dieser Seite noch einmal gesammelt zum Download:
HOKUS FOKUS (Begleitheft und Kartenset zum Selbermachen)
Leitfaden „Kooperationen aufbauen und gestalten“ inklusive folgender Anhänge:
- Schritt für Schritt Kooperationen aufbauen (Übersichtszeichnung als PDF)
- Anknüpfungspunkte in Schulen finden (Übersichtszeichnung als PDF)
- Ideenfindungsworkshop (Formatvorlage als PDF)
- Exemplarischer Ausschreibungstext für Theater-Schul-Kooperationen (Word-Vorlage)
- Kooperationsvereinbarung für Schulen und Theater (Word-Vorlage)
Making-of
Weiter geht's!
Haben Sie Lust, sich eines der vier digitalen Projektbeispiele anzugucken oder möchten Sie das crossmediale Lehrbuch zur freien Stückentwicklung entdecken?
Dann kommen Sie hier zur Übersicht über alle Projekte und Formate des Kunstlabors Theater und TUSCH – Theater und Schule Hamburg.
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Als Urheberin zu nennen: Julia Eplinius
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Als Urheber*innen zu nennen: Siehe Bildunterschriften der einzelnen Fotos
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Als Urheber zu nennen: Andreas Schwarz
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Urheberin: Julia Münz