Literarische Stationenreise – Von der Vielfalt des Buchmarktes zur Idee für eine Veranstaltung
Wie werden Schüler*innen auf 20 empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher neugierig gemacht? – Durch die Gestaltung eines bewusst langsamen, schrittweisen Annäherungsprozesses.
Wie das gelingen kann, zeigt das Kunstlabor Literatur am Beispiel der literarischen Stationenreise.
- eine Schulklasse, 3. bis 10. Jahrgang
- ein Kollegium, im Rahmen einer Fortbildung
Die Veranstaltung benötigt zwei Durchführende.
Vorstellung 20 aktueller, ausgezeichneter Kinder- und Jugendbücher, die die Interessen der Schüler*innen berücksichtigen und auf unterschiedliche Weise den späteren Unterricht bereichern.
Dauer der Veranstaltung: 3,5 Stunden
- in der Diskussion an und über verschiedene BücherStationen arbeiten die Schüler*innen unbewusst an ihrer Sprach- und Sprechkompetenz (Bildung ganzer Sätze, Sprachduktus)
- durch Aufgaben wird die visuelle Wahrnehmung der Schüler*innen geschärft
- die Schüler*innen können einen eigenen Standpunkt entwickeln und im Diskurs in der Kleingruppe sowie gegenüber dem gesamten Plenum vertreten
- das Nachdenken über die verhüllten Bücher regt das Denken der Schüler*innen an und eröffnet spielerische Wege zu Problemlösungen
- Irritation erzeugt bei den Schüler*innen einen Impuls zum freien Assoziieren
- die Schüler*innen gehen auf Kommunikationspartner*innen ein
- sie können mit Textinhalten aufgeschlossen und kritisch umgehen
- die Schüler*innen können Äußerungen anderer aufmerksam folgen, Inhalte begreifen und in die eigene Gesprächsstrategie einbauen
- die Bücher regen die Schüler*innen an zur weiteren, fachübergreifenden kreativen Nutzung (bildnerisches Gestalten, naturwissenschaftliche Experimente)
- die Schüler*innen können Fragen zum und an den Text/das Buch stellen
- sie können mit Sprache spielerisch umgehen
Interesse an Literatur wecken und zum Lesen motivieren durch:
- 20 bewusst ausgewählte Bücher
- knappe, sich ergänzende Text- und Bildinformationen
- Bücherstationen, die nacheinander aufgesucht werden
- eine Regel: Bücher anfassen verboten!
Raum, in dem
- eine große Gesprächsrunde
- und der Aufbau von vier Tischen für einen Stationenbetrieb
möglich sind.
Die literarische Stationenreise als nachhaltiges Erlebnis
Wie ist die literarische Stationenreise aufgebaut?
Wie werden Gedanken und Gespräche über Bücher angeregt?
Was bewirkt eine schrittweise, langsame Annäherung an Bücher?
Antworten auf diese und andere Fragen gibt das Kapitel mit Interviews, Fotos, Zitaten und einem Erklärfilm, der die Vorbereitung der ausgewählten Bücher und deren Einsatz erläutert.
Schritt für Schritt – Wie ist die Stationenreise aufgebaut?
Beschreibung des Ablaufes
Vorbereitet sind vier Tische (Stationen) mit je fünf Büchern, deren Titel, Autor*innen- und Verlagsnamen abgeklebt, beziehungsweise mit textlosen Cover-Umschlägen abgedeckt sind.
Nach Ausgabe sogenannter „literarischer Fahrkarten“ (Bilddetails aus den Coverabbildungen) an die Kinder und deren Beschreibung der Bilddetails im Gesprächskreis beginnt die Reise an jener Station, bei der das zur Fahrkarte passende Buch liegt.
An jeder Station erhalten die Reisenden zusätzliches Material, diskutieren die Aufgabe und entscheiden sich.
Folgende Aufgaben werden ihnen Station für Station nacheinander gestellt:
- Aufgabe I: Welche Gemeinsamkeiten sind in den fünf Buchcovern zu entdecken?
- Aufgabe II: Welche der fünf Titelzeilen passt zu welchem Buchcover?
- Aufgabe III: Welcher der fünf ersten Sätze gehört wohin?
- Aufgabe IV: Welche Inhaltsangabe könnte die richtige für jedes Buch sein?
Mit einem Glockensignal kündigt sich der jeweilige Wechsel zur nächsten Station an. Dort darf verändert werden, was die vorherige Reisegruppe entschieden hatte!
Sind alle Stationen bereist, beginnt die Diskussion in der gesamten Reisegruppe.
Dann wählt jede*r aus den 20 Büchern seine/ihre drei „Perlen“.
Und immer noch gilt: Das Anfassen der Bücher ist verboten!
Sind die Argumente für die Wahl ausgetauscht, darf an jeder Station die „Enthüllung“ der Bücher beginnen. Endlich ist Zeit zum Lesen und danach für eine erneute „Perlen“-Wahl.
Fragen und Material – Wie werden Gedanken und Gespräche über Bücher angeregt?
Bücher anders begreifen – Welche Wirkung erziele ich durch die langsame Annäherung an Bücher?
Vom Anschauungsmaterial in die Unterrichtspraxis
Von welchen Erfahrungen und Ideen für die Weiterarbeit berichten Lehrer*innen, die das Format der literarischen Stationenreise selbst mit ihren Schüler*innen erprobt haben?
Wie gelingt die erfolgreiche Suche nach Büchern, die sich für eine literarische Stationenreise eignen?
Hier hilft „Der Rote Elefant” mit zahlreichen Buchempfehlungen von Fachleuten aus Theorie und Praxis weiter:
Die Buchempfehlungsliste „Der Rote Elefant“
Die Buchempfehlungsliste „Der Rote Elefant“, welche 1976 in Bremen von dem gleichnamigen Verein begründet wurde, wird seit 1993 von Mitgliedern und Freund*innen des Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V. herausgegeben.
Etwa fünfzehn Fachleute sichten dafür aktuelle Bilder-, Kinder- und Jugendbücher. Ausschlaggebend für jede Empfehlung sind gesellschaftlich relevante Themen, ästhetische Qualität und Bedeutsamkeit für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Zur Website „Der Rote Elefant“
Erfahrungen aus dem Transfer
Zwei Berliner Lehrerinnen berichten von ihren Erfahrungen mit der Durchführung der literarischen Stationenreise.
Weiterführende Ideen
Einladung zum Ausprobieren – ein Zuordnungsspiel
Spielen Sie mit!
Welcher Buchtitel gehört zu welchem Cover? Welchen ersten Satz ordnen Sie welchem Buchcover zu?
Downloadmaterialien
Sie haben Lust, dieses Veranstaltungsformat selbst umzusetzen?
Hier finden Sie das nötige Material:
Lassen Sie sich weiter inspirieren ...
Sie interessieren sich für weitere Veranstaltungsformate aus dem Kunstlabor Literatur?
Hier finden Sie alle Formate auf einen Blick.
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