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Idee
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Idee

„Die ganze Welt“ – Vom Buch zur Veranstaltungsidee

Das textlose Bilderbuch „Die ganze Welt“ von Katy Couprie und Antonin Louchard eignet sich hervorragend dazu, durch den kreativen Umgang mit Bildern Denk- und Sprechanlässe zu schaffen.

Der Ansatz der hier vorgestellten Veranstaltung lässt sich am besten anhand folgender Fragen erläutern:
Worin liegt die künstlerische Qualität des Buches?
Warum ist das Buch für die Auseinandersetzung mit Kindern interessant?
Wie kann das Buch im Unterricht eingesetzt werden?

Antworten auf diese Fragen gibt das Kunstlabor Literatur in Interviews, Rezensionen und einem Erklärfilm.

„Die ganze Welt“ – eine lustvolle Schule des Sehens

Die ganze Welt in einem Bilderbuch.
In über zweihundert Bildern findet man den Kosmos aufgefächert. Figuren aus Pappmaché begegnen Malereien, Fotos treten mit Kinderzeichnungen in einen Dialog. Strukturen, Figuren, Motive bilden Ordnungssysteme. Blicke werden gelenkt, Assoziationen entzündet. Die ganze Welt als lustvolle Schule des Sehens. Nahaufnahmen wechseln mit Panoramabildern, künstliche Figuren werden Lebendigem gegenübergestellt, Plastik-Gestalten in Natur eingefügt. Bartstoppeln folgen auf Gräsern in Großaufnahme, Schwarzweißmuster führen zu einer winzigen Pappmaché-Kuh auf einer üppigen Wiese. Bekanntes wird immer wieder verfremdet, Kontrapunkte werden gesetzt. Das menschliche Antlitz einer alten Frau trifft auf ein glattes Puppengesicht, ein Computer wird zum Stickbild.
Katy Couprie und Antonin Louchard legen in ihrer Welt-Collage Gedankenwege. Sinnzusammenhänge entstehen in den betrachtenden Köpfen lose und scheinbar zufällig, nach den Gesetzen des Traumes verknüpft. Die Welt als Ganzes? Jeder nimmt sie anders wahr – doch je genauer jeder sie betrachtet, desto vielseitiger und reicher stellt sie sich dar.
Für einen Einstieg können Spuren des Hinguckens gelegt werden. Man begibt sich auf die Suche nach allem, was gelb ist, was rund ist, was wachsen kann etc. Die Vielseitigkeit der Vorstellungen und inneren Bilder kann sich in einem Bilddiktat offenbaren. Jemand sucht sich aus der „Welt“ ein Motiv heraus und versucht, es den anderen möglichst genau zu beschreiben (ohne es begrifflich einzuführen). Die anderen zeichnen nach dieser Beschreibung. Es geht nicht um richtig oder falsch. Legt man die entstandenen Bilder nebeneinander, entfächern sich innere Welten. Besonders in interkulturellen Gruppen kann auf diese Weise „Die ganze Welt“ gemeinsam entdeckt und später in der jeweiligen Sprache benannt werden.

Katja Eder (Jurorin Deutscher Jugendliteraturpreis, Sparte Bilderbuch) in „Der Rote Elefant“, Nr. 20, 2002  

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Durchführung

Von der Idee zur Durchführung der Veranstaltung

Auf welche Weise werden die Bilder als Sprechanlässe genutzt?
Wie entdecken Kinder vielfältige Beziehungen zwischen den Bildern?
Welche kreativen Aufgaben werden durch die Bildkarten angeregt?
Wie lässt sich das Buch „Die ganze Welt“ als Brücke zu anderen Büchern nutzen?

Antworten auf diese Fragen gibt das Kunstlabor Literatur durch Interviews, Veranstaltungsmitschnitte, Fotos und Zitate.

Eine Leine voller Bilder – Auf welche Weise werden die Bilder als Sprechanlässe genutzt?

Von der Verständigung durch Bilder und der Entwicklung eines Wortschatzes
Wenn über 100 Bildkarten in einem Raum hängen, sieht das nicht nur sehr schön aus. Es regt auch unmittelbar zur Betrachtung, zur Diskussion und zum Gespräch an. Schon vor Beginn der Stunde gingen die Kinder von sich aus durch den Raum, schauten sich die Bilder an und tauschten erste Assoziationen aus.
Daniel Jacobj, Lehrer (Bremen)

Farben, Formen, Figuren – Wie entdecken Kinder vielfältige Beziehungen zwischen den Bildern?

Geheime Farbpunkte und persönliche Bildauswahl
Im Gegensatz zu Büchern, die wir üblicherweise von vorn nach hinten lesen, lädt „Die ganze Welt“ zu etwas anderem ein. Das ist ein Buch, welches wir auseinandernehmen dürfen oder sogar müssen, um zu Themen passende Bilder zu finden. Diesen Prozess zu wiederholen und zu variieren, bringt große Vorteile.
Zdena Thomassen, Lehrerin (Berlin)

Buchstaben, Wörter, Sätze – Welche kreativen Aufgaben werden durch die Bildkarten angeregt?

Bilder als Ausgangspunkt für Geschichten, das Alphabet und einen Liedtext
Die Arbeit mit den Bildkarten aus „Die ganze Welt“ lässt sich gut differenzieren und variieren. Wie viele Karten sollen in der Geschichte vorkommen? In welcher Reihenfolge? So viele mögliche Varianten für das Geschichtenerzählen! In einer Stunde hatten wir drei Aufgabenniveaus zur Wahl gestellt: von Wort-Bild-Zuordnung, über das Finden eines Alphabets bis hin zum Schreiben von Geschichten. Je nach Fähigkeit entschieden sich die Schülerinnen und Schüler für eine Aufgabe. Ein Junge wollte beim Bilderalphabet so viele Buchstaben wie möglich zu einer Abbildung finden. Zehn Begriffe mit zehn verschiedenen Anfangsbuchstaben schrieb er letztendlich auf.
Daniel Jacobj, Lehrer (Bremen)

Alle Pinguine fliegen hoch – Wie lässt sich das Buch „Die ganze Welt“ als Brücke zu anderen Büchern nutzen?

Wie funktionieren Bildkarten als Impulsgeber für die Vermittlung anderer Bücher?

Es wird deutlich, dass die Kinder zunehmend besser mit literarischen Texten umgehen können. Es fällt ihnen inzwischen leichter, sich in Figuren hineinzuversetzen und sich dadurch zusammenhängender zu äußern.
Zdena Thomassen, Lehrerin (Berlin)
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Übertragbarkeit

Vom Anschauungsmaterial in die Unterrichtspraxis

Welche Anregungen aus dem Kunstlabor Literatur wurden von den Lehrer*innen aufgegriffen?
Inwieweit entwickelten die Lehrer*innen eigene Unterrichtsideen?
Welche Fortschritte bei den Kompetenzen der Schüler*innen wurden beobachtet?

Eine Berliner Grundschullehrerin arbeitete an drei Tagen mit dem Buch „Die ganze Welt”.
Im Interview berichtet sie, wie sie das Material und den Raum vorbereitete, welche Aufgaben alle Kinder bewältigten und vor welchen Herausforderungen die Erwachsenen standen.

Erfahrungen aus dem Transfer

In der Schule begegnen den Schülerinnen und Schülern immer wieder Wörter, die sich mit einfachen Worten nur schwer erklären lassen. Einige dieser Wörter konnten wir gemeinsam mit Bildern aus dem Buch „Die ganze Welt“ erschließen. Das Wort „Kultur“, welches heute in einer Aufgabenstellung im Unterricht vorkam, konnte ich nur an Beispielen vermitteln. Alles, was wir bei LesArt gemacht haben, ist Kultur, erklärte ich. Die Kinder zählten daraufhin auf: schreiben, zeichnen, lesen, reimen, singen, ins Museum gehen ... Auf diese Weise bekamen sie eine Vorstellung von dem Begriff „Kultur“. Weil sie diese erfahren und gelebt haben.
Zdena Thomassen, Lehrerin (Berlin)

Weiterführende Ideen

In dem Raum, in dem die Bildkarten hingen, werden auch andere Fächer unterrichtet. Daraus ergab sich, dass die Karten auch für diese genutzt wurden. Im Englischunterricht wurden Bildbeschreibungen vorgenommen und Vokabeln geübt. In Naturwissenschaften suchten wir alle Säugetier-Abbildungen heraus. Letztendlich hingen die Karten länger als geplant und wurden immer wieder in die Stunden einbezogen.
Daniel Jacobj, Lehrer (Bremen)

Einladung zum Ausprobieren – Bild- und Sprachspiel

Spielen Sie mit!
Was sehen Sie? Mit welchem Wort würden Sie die Abbildung beschreiben?
Tragen Sie den ersten Buchstaben dieses Wortes unter die Abbildung in das entsprechende Feld ein.
Welcher Titel eines Buches ergibt sich beim fortlaufenden Lesen der eingesetzten Buchstaben?

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Material

Downloadmaterial

Sie haben Lust, dieses Veranstaltungsformat zu „Die ganze Welt“ selbst umzusetzen?
Hier finden Sie das nötige Material:

Lassen Sie sich weiter inspirieren ...

Sie interessieren sich für weitere Veranstaltungsformate aus dem Kunstlabor Literatur?

Hier finden Sie alle Formate auf einen Blick.


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