TRANSFORMER – Über Wochen hinweg entsteht aus Spielzeugfiguren ein Stop-Motion-Film
Am Anfang war das Spiel: An der Alexander-Coppel-Gesamtschule kommen einige Fünftklässler in den Pausen ins Atelier, um in Ruhe mit ihren Action-Figuren zu spielen. In der Schule ist das Spielen mit diesem Spielzeug nicht erlaubt, weshalb sie sich in die Schutzzone des Ateliers zurückziehen. Hier gelten andere Regeln und sie können ungestört ihre Transformer gegeneinander kämpfen lassen: sie spielen ausgelassen und am nächsten Tag spielen sie weiter. Sie sind im Flow und erfinden phantastische Welten. “Wollt ihr daraus einen Film machen?“, fragt Magdalena von Rudy. Große Augen, erstaunte Gesichter. Die Künstlerin zeigt ihnen die Stop-Motion-Technik.
Jason, ein Junge aus der 5. Klasse, entwickelt eine große Motivation und eine beachtliche Entschlossenheit: In seiner freien Zeit in den Pausen oder nach der Schulzeit arbeitet er eigenständig und präzise an der Entwicklung von Szenen und setzt seine Ideen in vielen hunderten von Bildern um, die anschließend gemeinsam mit Magdalena von Rudy am Computer zusammengebaut werden. Langsam aber kontinuierlich entsteht ein beeindruckender Film.
Wie beziehen die Künstler*innen und Lehrer*innen die Interessen, Erfahrungen, das Vorwissen und die Lebenswelt der Schüler*innen in die künstlerischen Angebote mit ein?
Künstlerische Prozesse erfordern häufig ein personenbezogenes, selbstbestimmtes Arbeiten. Schüler*innenorientierung beschreibt den Einbezug der Interessen, Anregungen und Ideen der Schüler*innen in die Gestaltung dieser Prozesse. Ein entscheidendes Kriterium ist hierbei die Verankerung der Inhalte in den Lebenswelten der Schüler*innen, also ihren alltäglichen Erfahrungswelten, Bedürfnissen und Erwartungen. Indem systematisch die Kooperation und Kommunikation mit den Schüler*innen gefördert wird, werden diese in die Gestaltung ihrer Lernprozesse einbezogen. Die Schüler*innen in ihrer Person ernst zu nehmen und sich auf sie einzulassen, ist eine weitere Facette von schüler*innenorientierter Angebotsgestaltung.
Durch das Aufgreifen der Ideen und Interessen der Schüler*innen wächst die Motivation, sich mit einem Gegenstand und einer Technik zu beschäftigen. Für die Schüler*innen ist es eine wichtige Erfahrung, eigene, individuelle Ideen selbständig zu verfolgen und bei der Umsetzung professionelle Hilfestellungen zu bekommen. Auch die Herausforderung spielt eine entscheidene Rolle: zunächst wird etwas aufgegriffen, was die Schüler*innen kennen, dann schreiten sie gemeinsam mit der Künstler*in und/oder Lehrer*in weiter, lernen Neues, Unerwartetes und werden herausgefordert. Und manchmal vielleicht sogar kurzzeitig überfordert, aber auch dies ist Teil des (Lern-)prozesses.
Das Projekt TRANSFORMER ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Schüler*innen im offenen Atelier ins eigenständige, kontinuierliche Arbeiten gelangen können.
Mehr Informationen und Projekte zum Thema Offenes Arbeiten (im Atelier) finden Sie:
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Als Urheberin zu nennen: Sandra Jasper
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Als Urheber*innen zu nennen: Stefan Siebert und Magdalena von Rudy
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Als Urheber*innen zu nennen: Jason Buhl und Magdalena von Rudy