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Idee
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Idee

Klassenmusizieren – Profis und Schulklassen begegnen sich musikalisch

Jeder kann Musik machen! – Und wie spannend ist das erst, wenn einem dabei ein Profi hilft?!

Klassenmusizieren stärkt das Gemeinschaftsgefühl, weil Schüler*innen gemeinsam Klänge und Rhythmen entdecken, eigene Themen einbringen und Musik auf ihre persönliche Weise entdecken können – unabhängig davon, ob in der Klasse bereits musiziert wird.

Selbst fachfremde Lehrkräfte können dieses Experiment mit ihrer Klasse wagen. Denn die musikalischen Kompetenzen können auch von den Profi-Musiker*innen in die Projekte eingebracht werden.

Der Clou: Am Ende musizieren die Schüler*innen gemeinsam mit den Orchestermusiker*innen. Denn durch die richtige Stückauswahl und individuell zugeschnittene Arrangements können die Beteiligten mit ihren ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen musikalisch zusammenfinden.

Streicherklassen und Profimusiker*innen gemeinsam auf der Bühne

Warum ist gemeinsames Musizieren so wichtig?

Der Einzug der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in das Schulgebäude weckte Neugier. Bei Schüler*innen – „Was machen die da drüben eigentlich?“ – genauso wie bei Musiklehrkräften, die sich auf neues schulmusikalisches Engagement freuten. Gleichzeitig waren die Orchestermusiker*innen fasziniert von der Möglichkeit, ihre Begeisterung für die Musik auch an Schüler*innen ohne Vorkenntnisse weiterzugeben.

Im Zukunftslabor entwickelte sich das gemeinsame Musizieren zunächst aus der gegenseitigen Neugierde und Aktivität einzelner Individuen heraus, sowohl auf Schul- wie auch Orchesterseite. Seitdem hat sich das gemeinsame Musizieren in vielfältiger Form etabliert, auch in Form von größeren oder kleineren Aufführungen. Mit Profis gemeinsam auf der Bühne zu stehen – das motiviert Schüler*innen. Und Lehrer*innen berichten von sehr positiven Auswirkungen auf die Klassengemeinschaft: gegenseitiger Respekt und gegenseitiges Zuhören werden selbstverständlich.
Die Musiker*innen motiviert in erster Linie, besondere Momente des Musik-Erlebens zu vermitteln.

„Liebes Orchester – können wir nächstes Mal mitspielen?“

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Durchführung

Wie ermöglicht man das gemeinsame Musizieren von Klassen mit Profi-Orchestern?

An der Gesamtschule Bremen-Ost wird das Musizieren mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen allen Klassen ermöglicht: natürlich jenen mit Musikprofil, also den Bläser- und Streicherklassen, aber auch allen anderen Profilklassen, die teilweise gar keinen Musikunterricht haben.

Alle Klassen – ob mit oder ohne Instrumente – profitieren vom Klassenmusizieren, weil die Schüler*innen als Gruppe neue Erfahrungen machen und der Musik gemeinsam begegnen.

Die betreuende Lehrkraft muss nicht vom Fach sein. Unterstützt von Profis kommt es am Ende idealerweise immer zu Aufführungen, wenn auch manchmal nur in ganz kleinem Rahmen.

Welche Formen des Klassenmusizierens gibt es?

Im Kunstlabor Musik musizieren gemeinsam mit den Profi-Musiker*innen: Bläserklassen, Streicherklassen und sogar Klassen ohne Musikprofil.

Bläser- und Streicherklassen an allgemeinbildenden Schulen bestehen meist nur im Rahmen eines Musikprofils. Bei diesem Modell werden die Schüler*innen im Klassenverband im Ensemblespiel unterrichtet und erhalten zusätzlich Einzel- oder Kleingruppenunterricht von externen Instrumentalpädagog*innen. Bei dieser Ausgangssituation erarbeiten Schüler*innen ständig ein kleines Repertoire, und es bedarf keiner Organisation von zusätzlichen Betreuungspersonen oder Probenzeit.

Natürlich ist es auch möglich, ohne Musikprofil und sogar auch ohne Musiklehrer*in mit einem Orchester zu musizieren. Hier ist der Input und die Kreativität der Profimusiker*innen gefragt!

Im Zukunftslabor musizieren gemeinsam mit dem Profi-Orchester: Klassen ohne Musikprofil, Bläserklassen und Streicherklassen

Wie können Profis und Schüler*innen auf Augenhöhe gemeinsam musizieren?

Ob mit oder ohne Instrument, ob mit vollem Orchester oder nur mit zwei Musiker*innen: die Stücke, die erarbeitet werden, können für verschiedenste Formen des Klassenmusizierens die gleichen sein. So ist es auch möglich, am Ende mit mehreren Klassen gleichzeitig zu spielen – wenn auch die Schüler*innen die Musik ganz unterschiedlich ausführen, zum Beispiel als Streichersatz oder als Choreografie. Voraussetzung für diese Arbeitsweise ist ein flexibles Arrangement der Stücke sowohl für die Profi-Musiker*innen als auch für die Schüler*innen.

Im Zukunftslabor liegen in der Regel für jeden Anlass unterschiedliche Versionen für die Profimusiker*innen vor, denn: nicht immer ist das ganze Orchester anwesend, vielleicht ist auch nur ein Trio oder ein Quartett verfügbar. Bei der Einbindung der Profimusiker*innen gilt der Grundsatz, dass genau für die Instrumente arrangiert wird, die anwesend sein werden. Das führt zu teilweise ungewöhnlichen Besetzungen. Dafür sind die beteiligten Musiker*innen mit Überzeugung bei der Sache.

Hier finden sich zum Download Hinweise zur Stückauswahl und zum flexiblen Arrangement – damit alle Beteiligten, ob Profis oder Schüler*innen, auf ihre Kosten kommen. Hilfestellung und Ideen zum Musizieren mit Klassen ohne Musikprofil bietet das Hinweisblatt „Klassenmusizieren ohne Instrument“.

Konkrete Stückbeispiele mit Notenmaterial finden Sie bei den Downloadmaterialien am Ende der Seite.

Welche Voraussetzungen sollten die Lehrer*innen mitbringen?

Bei der Zusammenarbeit mit Musiker*innen im Unterricht geht es weniger um fachliches Arbeiten, als um die Förderung des Klassenverbandes und die Beziehung der Schüler*innen untereinander. Deshalb kann dieses Format für Lehrkräfte aller Fachrichtungen interessant sein. Die wichtigste Voraussetzung für ein Gelingen ist, die Klasse und die einzelnen Schüler*innen gut zu kennen. Außerdem müssen die Rollen zwischen Musiker*innen und Lehrkräften klar verteilt sein.

Jede Lehrkraft kann sich durch die Mitarbeit der Profi-Musiker*innen an Klassenmusizier-Projekte herantrauen!

Hier berichten verschiedene Lehrkräfte von ihren Erfahrungen.
Es zeigt sich: In manchen Fällen kann sich die fehlende musikalische Expertise von Lehrkräften sogar als Vorteil im Kontakt mit den Schüler*innen erweisen.

Ich musste für das Klassenmusizieren mit meiner Deutsch-Klasse keine musikalischen Kompetenzen mitbringen, das wurde durch die Musiker der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und den Musiklehrer wunderbar ausgeglichen.
Birgit Spieß, Deutsch- und Klassenlehrerin an der Gesamtschule Bremen-Ost (GSO)

Ob Musikfachlehrer*in oder nicht – Lehrkräfte spielen in Kooperationsprojekten mit Musikeinrichtungen eine wichtige Rolle – als Vorbilder, Unterstützende und Pädagogik-Spezialist*innen. So ergänzen sich die Rollen mit denen der Profi-Musiker*innen. Diese sind den Umgang mit Kindern und ganzen Klassen oft nicht gewohnt und wissen deshalb im Idealfall die pädagogischen Fähigkeiten der Lehrkräfte sehr zu schätzen.
Ich finde, dass es ein unglaublich hoher Anspruch ist, Konzentration zu schaffen. Ich finde das bewundernswert, wie die Lehrer das hinbekommen. Ich weiß gar nicht, wie sie das machen! Ich könnte das nicht. Das ist für mich so ungewohnt, weil ich immer in einem Umfeld bin, in dem volle Konzentration die Voraussetzung ist, die jeder Profi mitbringt. Das ist natürlich in einer Schulklasse ganz anders. Selbst wenn Schüler motiviert sind, ist die Aufmerksamkeit nicht so zentriert auf eine Sache. Das muss man erst schaffen und dazu gehört eine ganz besondere pädagogische Qualität, die ich nicht habe...
Jörg Assmann, Stimmführer 2. Violine der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Wie werden die Orchestermusiker*innen eingebunden?

Je nachdem, welchen Input eine Lehrkraft selbst leisten kann und möchte, übernehmen die Orchestermusiker*innen mehr oder weniger von der Einstudierung der Stücke – vom punktuellen Coaching bis hin zur kompletten Erarbeitung des Stücks. Arbeiten sie mit einer Musiklehrkraft zusammen, ergänzen sie den Unterricht durch aktives Mitspielen beziehungsweise den Austausch über Bewegungen, Methoden und Inhalte.
Wichtigste Erfolgskriterien sind eine gute Kommunikation und eine klare Rollenverteilung.

Bei Streicher- oder Bläserklassen liegt es auf der Hand, dass sich Musiker*innen mit ihrem Instrument engagieren wollen. Sie sind willkommene Gäste, weil sie Abwechslung und Inspiration in den Unterricht bringen. Für die Durchführung des regulären Schul- und damit auch Instrumentalunterrichts sind Musiklehrkräfte und Instrumentalpädagog*innen zuständig. Die Orchestermusiker*innen müssen sich mit diesen Akteur*innen gut absprechen und können dann ganz gezielt unterstützen.

Welche Anlässe bieten sich für die Aufführungen an?

Das gemeinsame Musizieren von Klassen mit Profi-Musiker*innen ist schon für sich genommen sinnvoll und kann große Wirksamkeit entfalten, insbesondere wenn dadurch zwei Partnereinrichtungen und ihre Menschen zusammenwachsen. Musizierprojekte sollten also nicht von Auftrittsmöglichkeiten abhängig gemacht werden!

Wenn es aber möglich ist, ein gemeinsames Konzert an das Ende entsprechender Aktivitäten zu stellen, kann dies das Erlebnis aller noch intensivieren und den krönenden Abschluss von Projekten bilden.

Im Zukunftslabor hat es sich bewährt, ein eigenes Konzertformat einzuführen, bei dem die Ergebnisse der vielen kleinen und größeren gemeinsamen Musizier-Projekte der Deutschen Kammerphilharmonie und Klassen der Gesamtschule Bremen-Ost auf die Bühne gebracht werden können. Das Format mit dem Namen „Club 443 Hz“ lädt die Besucher*innen zu einem Abend mit unvorhersehbaren und immer wieder neu überraschenden Beiträgen ein. So erhalten die Teilnehmenden maximale Freiheit und können die Prozesshaftigkeit ihrer Projekte beibehalten.

Auch bietet es sich an, gemeinsames Musizieren im Rahmen eines größeren Projekts wie dem Format „Stadtteil-Oper“ zu organisieren. Hier besteht ein übergeordneter Anlass und Themen oder auch Musikstücke sind bereits vorgegeben, was Klassen und ihren Lehrkräften einen leichteren Zugang bieten kann.

Wie lassen sich die Schüler*innen motivieren?

Motivation und Perspektive überschneiden sich, wenn es heißt, Schüler*innen für Musikprojekte zu begeistern. Die Vorfreude, auf der Bühne zu stehen, teilen die Schüler*innen mit ihren Lehrer*innen und den Musiker*innen. Sie spüren die natürliche, kollegiale Wertschätzung der Profi-Musiker*innen und fiebern der Möglichkeit entgegen, gemeinsam den Applaus zu genießen. Ebenso spielt das Repertoire und die Freude an der Musik eine wichtige Rolle – Rap als Kunstlied, Beats mit Brahms; und die Profis machen mit, begleiten die Schüler*innen, egal auf welchem Weg sie sich der Musik nähern.
Der persönliche Zugang zur Musik und das persönliche emotionale Erleben des Moments der Aufführung eines jeden Beteiligten ist schließlich Motivation für das nächste Projekt.

Auf der Bühne stehen

Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig eine langfristige Kooperation mit Musiker*innen ist. Schüler*innen können vor allem dann Motivation entwickeln, wenn sich das gemeinsame Musizieren wiederholt und sie von der gemachten Erfahrung und der gewachsenen Beziehung zu den Musiker*innen profitieren können. Nach dem Auftritt ist immer auch vor dem Auftritt – Schüler*innen berichten von Vorfreude und vor allem von intensiven Auftritts-Erlebnissen.

Gemeinsam mit Profi-Musiker*innen

Mit dem Orchester musizieren zu dürfen, bedeutet für die Schüler*innen eine große Wertschätzung. Und nicht vergessen: manchmal sind auch ihre Lehrer*innen mit ihnen gemeinsam auf der Bühne – und sie erleben hautnah, wie auch Lampenfieber zusammenschweißen kann.
Ich durfte schon mehrfach mit dem Orchester zusammen auf der Bühne spielen; bei der Stadtteil-Oper, beim Club 443 Hz und bei der Melodie des Lebens. Uns es macht einfach immer wieder Spaß. Die lächeln uns immer an und freuen sich richtig mit uns. Und wir freuen uns mit ihnen.
Schülerin der Gesamtschule Bremen-Ost

Freude an der Musik – Wie die Musikauswahl die Motivation beeinflussen kann

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Schüler*innen über musikalische Inhalte zu motivieren. Musik und Stilistiken aus der Lebenswelt der Kinder aufzugreifen, ist eine wichtige Methode und der erste Schritt für eine langfristige Zusammenarbeit. Sie hat sich im Zukunftslabor vor allem dann bewährt, wenn Schüler*innen selbst komponierend tätig werden sollen, und wie im Musik-Leistungskurs oder bei der „Melodie des Lebens“ ihre eigenen Songs schreiben.

Auch für das Klassenmusizieren lassen sich Songs der Populären Musik für Bläser*innen, Streicher*innen und gemischte Besetzungen arrangieren. Schüler*innen an klassisches Repertoire heranzuführen, wird als eine Einladung des Orchesters betrachtet: wenn die Musiker*innen selbstverständlich und mit Neugierde und Offenheit bei den Songs der Schüler*innen mitspielen, spielen die im Gegenzug auch die Stücke des Orchesters mit.

Neben diesen beiden Optionen spielen traditionelle Musikstile eine große Rolle. Arrangements von Welt- und Volksmusik finden beispielsweise viel Anwendung in den Streicherklassen und der Arbeit des arco-Vereins. Mit traditioneller Musik kann auch die kulturelle Herkunft von Schüler*innen, Lehrer*innen oder Künstler*innen auf authentische Weise mit einbezogen, thematisiert und gewertschätzt werden.

Hier finden Sie ein Hinweisblatt für die Stückauswahl Ihrer eigenen Klassenmusizier-Projekte und Stückbeispiele mit Notenmaterial.

Gute Musik begeistert

Die folgenden zwei Beispiele partizipativer Musiktheaterprojekte zeigen, wie die Musikauswahl die Beteiligten beeinflusst. In Bad Kissingen wurden klassische Musik und Musik aus der Lebenswelt der beteiligten Grundschulkinder verknüpft – und die Schüler*innen so zum Mitmachen motiviert. In der Stadtteil-Oper „Sehnsucht nach Isfahan“, die 2015 in Bremen entwickelt und 2018 in Frankfurt neu inszeniert wurde, bildet Musik von Georg Friedrich Händel die Grundlage des Stücks und begeisterte in beiden Kontexten zunächst die Profis und bei zunehmendem Vertrautwerden auch die musizierenden Schüler*innen.
Durch die Aufführungen finden die Schüler*innen jeweils einen ganz persönlichen Zugang zur Musik
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Übertragbarkeit

Wie können Sie ein ähnliches Projekt initiieren?

Klassenmusizieren ist in Form von Bläser- oder Streicherklassen bereits eine etablierte Unterrichtsform. Aber auch ohne Instrumente – weil es dann ohne besondere Vorkenntnisse auskommt – ist das Musizieren im Klassenverband für Schüler*innen wie für Lehrkräfte ein guter Einstieg in die Musik. An der Gesamtschule Bremen-Ost ist das Erfolgsrezept das Musizieren mit dem Profi-Orchester, was den Beteiligten die Erfahrung ermöglicht, Teil eines größeren, über sie selbst hinausreichenden Klang-Ensembles zu sein. Es geht aber natürlich auch kleiner. Hauptsache, die Klasse wird von einem/einer Profi-Musiker*in unterstützt. Das kann auch eine Musiklehrkraft sein oder der/die Organist*in der Kirche vor Ort.

Anregungen für Repertoire und Notenmaterial finden sich unter „Material“.

Wissenswertes für Lehrkräfte, die ein ähnliches Projekt initiieren möchten:

 

Wie alle anderen Formaten auch wird das Klassenmusizieren in den Regelunterricht integriert. Absprachen mit der Schulleitung sind vor allem deswegen nötig, weil es im Rahmen der Probenplanung hier und da nötig sein wird, Unterricht zu tauschen oder zusammenzulegen. Für die Proben in der Klassengemeinschaft und mit einzelnen Musiker*innen reicht ein Klassenraum oder ein Musikraum aus. Für die Aufführungen, aber auch bereits für Proben mit mehreren Klassen, wird ein größerer Raum benötigt.

 

Viele Lehrkräfte singen oder musizieren mit ihren Klassen, manchmal auf einzelne Auftritte bezogen, manchmal ganz regelmäßig. Wenn es bereits einen Musikzug mit Instrumentalklasse gibt, werden gemeinsame Konzerte sowieso zum Alltag gehören. Der größte Unterschied zum Klassenmusizieren: die Profimusiker*innen, die die Schüler*innen noch einmal ganz anders motivieren und dem Ganzen einen anderen Rahmen geben. Klassenmusizieren hebt auch hervor, dass alle Klassen (auch ohne Instrument) musizieren können – und dass es sich lohnt, klassenübergreifend zu arbeiten und je nach Anlass verschiedenste Klassen gemeinsam auf einen Auftritt vorzubereiten.

Idealerweise Ihr*e Patenmusiker*in.
Ansonsten aber: fragen Sie im Kollegium nach, bei den Musiklehrkräften, in der Musikschule oder an der nächsten Musikhochschule. Idealerweise finden Sie ein Ensemble, das sich bereiterklärt.
Wenn Sie mit einem städtischen Orchester zusammenarbeiten möchten, beachten Sie, dass hier die Probenzeit extrem knapp bemessen ist und es leider selten umsetzbar ist, das ganze Orchester eine halbe Stunde „nur“ für das Musizieren zu beschäftigen. Hier bieten sich insbesondere bei jüngeren Schüler*innen Lieder zum Mitsingen an, die das Orchester im Rahmen eines Probenbesuchs zu Beginn oder zu Ende der Probe vom Blatt, also ohne weitere Vorbereitung und Zeitverlust, spielen kann.

Ja, denn es ist ihr Beruf. Gerade wenn Musiker*innen freischaffend sind, ist es selbstverständlich und notwendig, sie zu bezahlen.
Orientierung bieten zum Beispiel die Hinweise zur Finanzierung des Programms „Künste öffnen Welten“.
Mit dem Kooperationspartner sollte man über gemeinsame Formen der Geldakquise sprechen und zusammen Lösungen suchen – die Musiker*innen oder die Kultureinrichtungen haben ja durchaus auch etwas vom Projekt und haben vielleicht auch schon Erfahrung in diesem Bereich.

Die Frage der Finanzierung ist für alle Projektformen im Kunstlabor Musik relevant und wird auf dem Merkblatt Finanzierung durch Drittmittel – Chancen und Möglichkeiten eingehender beleuchtet.

Musiklehrkräfte, die in der Regel ein Studium der Schulmusik absolviert haben, sind oftmals auch versierte Musiker*innen, die mit einem oder sogar mehreren Instrumenten auf der Bühne stehen und auch als Künstler*innen fungieren. Gerade wenn sich eine fachfremde Lehrkraft für das Klassenmusizieren entscheidet, ist es sinnvoll, eine Musiklehrkraft zu gewinnen, die sowohl mit der eigenen Klasse als auch mit dem eigenen Instrument aktiv mitwirkt. Es kommt ganz darauf an, ob sich die Person die Rolle als Musiker*in vor und mit den Schüler*innen zutraut und ob er oder sie im Schulalltag die körperliche Energie und Präsenz aufbringen kann, die hier benötigt wird.

Klassenmusizieren versteht sich als Fortführung und Intensivierung einer Patenschaft. Sie müssen Interesse daran haben, mit Ihrer Klasse gemeinsam zu musizieren. Wenn Sie keine musikalischen Vorkenntnisse besitzen, sollten Sie auch bereit sein, gemeinsam mit Ihren Schüler*innen zu lernen. Für den Fall, dass Sie (noch) keine*n Patenmusiker*in haben, gilt es, Musiker*innen zu finden, die von der Idee des Klassenmusizierens überzeugt und bereit sind, das Projekt zu unterstützen.

Wenn eine Klasse kein Musikprofil hat und die Schüler*innen mehrheitlich keine musikalische Grundkenntnis haben, hilft es sicherlich, einige Basics im Unterricht vorzubereiten und ein erstes Gefühl für Rhythmus, Tonhöhen und Harmonien zu bekommen. Auch fachfremde Lehrkräfte, die vielleicht selbst nur etwas private Musikerfahrung mitbringen, können sich dies zutrauen, zum Beispiel wie hier im Video von der Sonderpädagogin Deike Wursthorn erklärt, mit einfachen Mitteln und der Verknüpfung mit anderen Fächern.

Es ist gut für die Motivation, wenn die Schüler*innen von Anfang an mitentscheiden können. Es gibt aber auch viele Momente, in denen die Schüler*innen ausprobieren sollten, was Ihnen angeboten wird – weil sie diese bestimmte Art zu Sprechen beispielsweise noch nicht kennen, noch nie selbst ausprobiert haben. Mitgestaltung hält sich deswegen die Waage mit der Herausforderung, sich auf konkrete Vorschläge der Musiker*innen oder der Lehrkräfte einzulassen.

In jedem Fall. Neben Musiklehrkräften sind die Kolleg*innen der Sprachen (Lieder und Texte), Kunst und Theater (Licht, Kunst, Darstellendes Spiel) und Sport (Choreografien) naheliegende Sparringspartner*innen. Auch weitere Fächer sind denkbar, wenn sich eine geschickte Brücke zu Unterrichtsinhalten bauen lässt.

Klassenmusizieren ist hervorragend geeignet, um auch klassenübergreifende Projekte anzugehen. Da die Schwierigkeitsstufen variieren, können und sollen sogar Schüler*innen unterschiedlicher Klassenstufen gemeinsam musizieren. Die Arrangements für die Stücke sollten so geartet sein, dass zwei oder mehrere Klassen auch gemeinsam in Aktion treten können, zum Beispiel ein Projekt im Englischunterricht und eine Bläserklasse. Es ist auch denkbar, dass sich Klassen an einem solchen Projekt beteiligen, die völlig außermusikalisch zum Thema arbeiten. Mehr dazu in unserem digitalen Formatbeispiel „Arbeiten im sozialen Kontext – Stadtteil-Oper“.

Der Verband deutscher Musikschulen ist wichtigster Ansprechpartner, wenn es um die Realisation einer Streicher- oder Bläserklasse geht. An den Musikschulen unterrichten Instrumental-Lehrkräfte, die die Schüler*innen idealerweise als Team gemeinsam mit der Musiklehrkraft der Schule betreuen. Ansprechpartnerin ist also in jedem Fall die örtliche Musikschule.

Regelmäßige Fortbildungen zu Streicher- und Bläserklassen sind über die jeweiligen Landesmusikakademien, den Bundesverband Musikunterricht oder in der Rubrik Kongresse / Kurse des Deutschen Musikinformationszentrums zu finden.

Eine Inspiration zu weiteren Finanzierungsmodellen finden Sie in Kapitel 2 unter „Wie ermöglicht man das gemeinsame Musizieren von Klassen mit Profi-Orchestern?“ in der Beschreibung des Vereins arco e.V., der an der Gesamtschule Bremen-Ost und im gesamten Stadtteil die Streicherarbeit ermöglicht.

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Material

Material zum Download

Hier finden Sie Materialien als Hilfestellung und Inspiration für Ihre eigenen Klassenmusizier-Projekte.

Neben dem Hinweisblatt für die Auswahl passenden Repertoires gibt es für Schüler*innen und Profis arrangiertes Notenmaterial, sowohl von den – oben in den Videos gezeigten – Musikstücken, als auch für drei zusätzliche ausgewählte Stücke.

Die Notenpakete zu den Stück-Beispielen enthalten jeweils:

  1. Eine Gesamtpartitur des Stücks
  2. Eine Gesamtpartitur der musizierenden Klasse (in Einzelfällen ist diese aus der Gesamtpartitur zu lesen)
  3. Einzelstimmen für die musizierenden Schüler*innen (in Einzelfällen sind diese aus der Partitur zu lesen)
  4. Einzelstimmen für das begleitende Profi-Ensemble oder -Orchester

… und wie kann man – aufbauend auf dem Klassenmusizieren – auch auf einzelne Schüler*innen eingehen? Zum Beispiel Singer-Songwriter-Projekte könnten hier von Interesse sein.

Dazu mehr unter „Individuelle Potenziale fördern“!


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